Mit dem „Räuber-Komplex“ in Frankfurt/M.

„In seinen Taten malt sich der Mensch“. Schillers Aufforderung zu Aktivität und (Theater-) Spiel bedeutete nach den erfolgreichen Aufführungen an unserem Gymnasium auch die große Aufgabe, unser Schiller-Theaterstück am Partnergymnasium in Frankfurt a. M. vorzustellen. Die dortige „Patenbrigade“ unter der engagierten Leitung des Koll. Leo Wörner (Ge/Kunst) hatte alles für unseren Besuch und die zwei Vorstellungen am 22./23.06. vorbereitet. Und so konnten wir an einem frühen Donnerstagmorgen in Richtung Schillerschule in Frankfurt – mit Requisiten und Technikverstärkung – aufbrechen. Mit zwei Kleinbussen, die Herr Schleicher organisierte, ging die Reise los. Besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang den „Chemie Volleys Mitteldeutschland“, die uns das zweite Auto zur Verfügung stellten, das dann von unserem zweiten Fahrer, Torsten Kibbat, sicher durch Hitze und dann heftigem Regen gesteuert wurde.

Ein heißer Junitag war der 22. Nach planmäßiger Ankunft, Einquartierung in der Schule, freundlicher Begrüßung und Mittagessen in der Schulmensa war anschließend Bühnenvorbereitung angesagt. Alles sollte so gut wie möglich und wie bei den Leipzig-Auftritten ablaufen. Eine technisch perfekte Aula, die vorbildliche Betreuung durch die Kolleg*innen und Schüler*innen aus Frankfurt – alles das waren bis auf die subtropischen Temperaturen am ersten Tag beste Bedingungen für unser großes „Auswärtsspiel“. 18 Uhr hob sich der Vorhang. Disziplin, Geduld und Kampfgeist seitens der Akteure auf der Bühne? Eine Herausforderung, die sie ebenso wie vor heimischer Kulisse bestanden. Mit großer Authentizität, Identifikation und nicht zuletzt Spielfreude. Das bescheinigten ihnen im Anschluss die vielen Besucher in der gut besuchten Aula. „Andere denken pessimistisch?“ Wir hatten keinen Grund dazu. Freundlicher Dank, staunend-verwundert wirkende Anerkennung und großes Lob waren der verdiente Lohn, ein gemeinsamer Besuch in einer Frankfurter Kultkneipe späterer Anlass, Erfahrungen, Eindrücke auszutauschen, Fragen loszuwerden.

Die glücklich-zufriedenen „Bühnenkämpfer*innen“ hatten es dann am nächsten Morgen nicht leicht, frische Motivation und Tatendrang zum zeitigen Frühstück mitzubringen. (Wieder reichlich-liebevoll von den Gastgebern aus Hessen organisiert.) Eine volle Aula – ca. 300 Schüler*innen – erwartete die zweite Vorstellung des „Räuber-Komplexes“, die noch stärkeren Beifall erfuhr als am Vortag. Ausgezeichnet auch die Zusammenarbeit der beiden „Technik-Teams“ (Henry Geres und Victor Wuttke auf unserer Seite, Jonathan Dingert u.a. bei den Frankfurtern), die wesentlich zum reibungslosen und erfolgreichen Ablauf der beiden Vorstellungen beitrug.

23.06.23, 10 Uhr. Eine volle Aula, die gespannte Atmosphäre im Saal, die Neugier unserer Gastgeber auf das Theaterstück ließen die „Räuber:innen“ auf der Bühne noch einmal zu großer Form auflaufen. Gar keine Zeit blieb allerdings nach dem Beifall zum Schluss, die Lorbeeren zu genießen. Zusammenpacken, Fertigmachen für die Rückreise, Schauen, dass nichts im Klassenzimmer-Quartier vergessen wird, auf der regenstürmischen Rückfahrt abwechselnd erste Erinnerungen auszutauschen oder ganz einfach übermüdet ein Nickerchen zu machen. (Dank dem professionellen Fahrerteam Kibbat/Schleicher kein Problem.)

Im Klassenzimmer in Frankfurt wurde nichts vergessen. Auch nicht unsere Erinnerungen an zwei wunderbare Tage an unserem Partnergymnasium. Wo manches anders, das meiste aber genauso wie bei uns ist. Vor allem die Bereitschaft, etwas für die gemeinsame Verständigung und kreativen Austausch von Ideen und Projekten (nicht nur mit Schiller) zu tun und es dann Wirklichkeit werden zu lassen. Auf beiden Seiten. Da sind wir optimistisch für die Zukunft.

„In seinen Taten malt sich der Mensch.“ (F. Schiller)
Jens-Uwe Jopp

Hier geht es zum Bericht der Frankfurter Schule.