Ab nach Frankreich – Ein Bericht von Svea

Ich denke, jeder hat sich schon einmal Gedanken darübergemacht, wie es wäre, in einem fremden Land zu leben – in einem Land, in dem es andere Kulturen gibt und vor allem eine für dich fremde Sprache?
Für mich wurden diese Fragen und Gedanken durch den französischen Austausch zur Realität.
Alles begann mit einer E-Mail von Frau Mamzed, in der sie fragte, wer Interesse hätte, an einem einwöchigen Austausch nach Gorges teilzunehmen. Meine Freunde und ich fanden die Idee sehr gut und waren sofort interessiert. Und so begann das Abenteuer…
Als ich dann erfuhr, dass ich für den Austausch angenommen wurde, war ich sehr glücklich und freute mich sehr auf die kommende Zeit. Doch bevor wir losfahren konnten, mussten noch viele organisatorische Dinge besprochen werden, aber dazu erzähle ich später mehr.
Am 16.03.2024 war es dann soweit. Wir, also alle Schüler, Frau Mamzed und Herr Reichelt, trafen uns um 6:25 Uhr am Leipziger Hauptbahnhof, und dann begann die Reise. Wir machten auf der 13-stündigen Reise viele Zwischenstopps, wie zum Beispiel in Frankfurt. Dort hatten wir 2 Stunden Zeit, um uns Frankfurt kurz anzuschauen. Nach Frankfurt wechselten wir vom ICE zum TGV. Ab diesem Moment stieg auch die Anspannung und Nervosität, aber auch die Vorfreude… Gegen 19:45 Uhr erreichten wir dann den Bahnhof von Nantes. Ich glaube, in diesem Moment waren wir alle sehr aufgeregt, denn wir würden gleich unsere Gastfamilien zum ersten Mal kennenlernen. Nachdem mich meine Gastfamilie begrüßt hatte, gingen wir in Nantes etwas essen und fuhren später nach „Le Landreau“. Dort bekam ich eine Hausführung und ging dann müde schlafen.
Am Sonntag hatten wir alle individuelle Zeit in den Gastfamilien. Ich war bei einem Handballspiel und habe am Nachmittag mit meiner Gastschwester die „Fête foraine“ besucht. Das war nichts anderes als die Kleinmesse hier in Deutschland, aber ich persönlich fand es sehr schön dort. Für mich war der Sonntag ehrlich gesagt ein bisschen merkwürdig und fremd, da ich „neu“ in der Familie war, aber trotzdem war es ein schöner Tag.
Der darauffolgende Montag war ein sehr langer Tag. Zuerst frühstückten alle deutschen und spanischen Austauschschüler zusammen. Es gab super leckere Pain au Chocolat und Croissants. Währenddessen wurde von der französischen Seite die Schule und die Region vorgestellt. Ich habe dabei viel Neues gelernt und fand die Präsentation über die Schule sehr beeindruckend. Die Schule hat ca. 1800 Schüler, 7 Restaurants und 400 Internationale Schüleraustausche. Danach bekamen wir eine Führung durch die Schule. Die Schule ist riesig und es gibt viele Angebote, aus denen die Schüler wählen können. Von Weinverkostung bis hin zur Pflegemutter ist alles dabei. Wie gesagt, fand ich das sehr beeindruckend. Nach der Führung haben wir in der Cafeteria zu Mittag gegessen. Dann durften wir alle den Schulalltag miterleben, denn wir hatten 2 Unterrichtsstunden. Claudia, Finja und ich hatten Geografie-Geschichte. Ich fand den Unterricht relativ interessant, aber ich muss auch zugeben, dass ich nicht alles verstanden habe. Danach hatte ich noch eine „Freistunde“, in der die französischen Schüler Zeit hatten, ihre Hausaufgaben zu bearbeiten oder zu lernen. Außerdem hatten wir noch einen Workshop zum Thema „Die Europäische Union“. Wir spielten zuerst ein Spiel und erstellten dann Plakate. Ich fand den Workshop sehr informativ und habe viel gelernt. Zum Abschluss mussten wir Deutschen noch eine Präsentation zum Thema „Qui sommes nous?“ halten. Wir stellten unsere Schule sowie Leipzig vor, und nach der Präsentation klang der Abend mit kleinen Snacks und Aperitifs aus. Zusammenfassend war der Tag sehr schön, und ich hatte eine sehr gute Zeit und habe sogar viel Neues gelernt und mitgenommen.
Dienstag war unser erster Besuch in Nantes. Wir fuhren früh am Morgen mit dem Zug nach Nantes und gingen dann mit der gesamten Gruppe zum Schloss und durch die Stadt. Danach hatten wir kurz Freizeit, bevor wir eine professionelle Stadtführung hatten. Wir liefen also mit Hedwig (unserer Stadtführerin) durch Nantes und sie erzählte uns viel über historische Figuren, Plätze, Gebäude und Anekdoten. Danach hatten wir nochmals Freizeit. Wir gingen shoppen, aßen etwas und schauten uns weiter Nantes an. Ich persönlich fand Nantes sehr schön und war fasziniert von der Stadt. Die vielen Gassen, unterschiedlichen Häuser, kleinen Läden, wunderschönen Parks und das Ufer der Loire haben mir besonders gefallen. Um den Tag zusammenzufassen, er war perfekt. Es war so schön, witzig und einfach unbeschreiblich. Das Wetter war ebenfalls super. Also hätte der Tag nicht besser sein können.
Nach dem Tag in Nantes besuchten wir am Mittwoch eine kleine Mittelalterstadt. Dort gab es einen kleinen traditionellen Markt. Die Stadt war sehr schön. Es gab viele kleine Häuser, schöne Gassen und vor allem viele Souvenirläden. Ich habe dort Fleur de Sel gekauft, denn es wird in der Region hergestellt und ist eine Spezialität. Nach dem kurzen Besuch in der mittelalterlichen Stadt fuhren wir ans Meer. Dort hatten wir 3 Stunden Freizeit. Wir gingen an den Strand, und Finja ging sogar halb schwimmen. Danach suchten wir Muscheln, und wir fanden sogar Austern. Anschließend besichtigten wir verschiedene Viertel, die teilweise malerisch aussahen. Leider mussten wir dann aber schon wieder zurückfahren.
Am Donnerstag waren wir wieder in Nantes, und es war wieder ein perfekter Tag. Zuerst besuchten wir mit der gesamten Gruppe die „L’île de Nantes“ und sprangen auf dem Mond herum – das waren Trampoline… Nachdem wir viele Gruppenfotos gemacht hatten, hatten wir den restlichen Tag Freizeit. Wir aßen alle gemeinsam und gingen noch mehr shoppen. Das Wetter war ebenfalls super, über 20 Grad!
Freitag war leider unser letzter voller Tag. Wir waren früh in Clisson, was eine wunderschöne kleine Stadt ist. Wir waren in einem Park und es war fast magisch. Es gab einen See, viele Bäume, welche geblüht haben, Blumen, die Vögel haben gezwitschert und die Sonne hat geschienen. Wirklich Perfekt. Aber leider waren wir nicht lange in Clisson und mussten früh zurück zur Schule nach Gorges um Mittag zu essen. Nach dem Essen hatten wir noch eine letzte Unterrichtsstunde. Ich hatte wieder Geografie-Geschichte.
Diesmal aber mit einem anderen Lehrer, welcher sehr witzig war und sogar ein bisschen Deutsch gesprochen hat. Nach der Unterrichtsstunde war der Tag für mich leider auch schon vorbei. Antoine und ich sind nach Hause gefahren. Später haben wir dann noch ein Spiel gespielt und einen Film im Kino zu Hause geschaut. Ich habe dann als letztes noch meinen Koffer für die Abreise am kommenden Tag gepackt.

Und dann war auch schon Samstag, der Abreise Tag. Wir mussten früh am Bahnhof sein und dann hieß es Abschied nehmen von der Gastfamilie. Ich war ein bisschen traurig, aber habe mich auch auf zu Hause gefreut und vor allem auf meine Familie. Wir sind dann auch ca 20:30 in Leipzig angekommen.

Rückblickend auf den Austausch war es eine besondere Zeit. Es war eine extrem schöne und aufregende Erfahrung, für die ich sehr dankbar bin. Ich habe viele neue Menschen kennengelernt und viel Neues dazugelernt. Ich habe meine Französisch Kenntnisse verbessert und hatte eine unvergessliche Zeit. Ich weiß jetzt auf jeden Fall, dass ich später nochmal Nantes besuchen möchte, sowie auch Clisson.
Ich bin außerdem sehr dankbar dafür so viele neue Schüler kennengelernt zu haben, welche auch mit gefahren sind. Nach der Woche hatte man das Gefühl man ist wie eine Familie geworden. Wir haben zusammen viel gelacht, uns ausgetauscht und zusammen viel erlebt. Ich hatte eine unvergessliche Zeit mit diesen tollen Menschen und werde die Woche nie vergessen. Und allein dafür hat sich der Französisch Austausch gelohnt und ich würde es jeder Zeit noch einmal machen und ich würde es außerdem jedem ans Herz legen, so etwas auch auszuprobieren. Ihr werdet es nicht bereuen!!